2014
Video-Sound-Installation
1:48 Min. Loop
Video-Projektion, 4 Lautsprecher, Sound, weißer Vinyl-Vorhang.
[scroll down for english version]
Video-Sound-Installation
1:48 Min. Loop
Video-Projektion, 4 Lautsprecher, Sound, weißer Vinyl-Vorhang.
[scroll down for english version]
![]() |
Nina Resl - Die transorbitale Vernunft - Video-Sound-Installation (2014) Installationsansicht bei der Ausstellung "ZEITKAPSEL", 11. - 13.07.2014, Ehemaliges Marinelazarett, Anscharpark Kiel. |
![]() |
Nina Resl - Die transorbitale Vernunft - Video-Sound-Installation (2014) |
„Eine unheimliche Atmosphäre konstruiert Nina Resl in ihrer Video-Sound-Installation Die transorbitale Vernunft. Im audio-visuellen Wechselspiel spricht sie nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr als »Organ der Furcht« drastisch an. Der Betrachter sieht aus der Patientenperspektive einen Arzt mit Clownsmaske eine Lobotomie durchführen. Hämmerndes Pochen und schmatzende Geräusche begleiten die Erinnerung an einen furchtbaren Eingriff, durch den Teile des Gehirns irreversibel zerstört wurden und der in Psychiatrien lange üblich war. [H]ier [wird] ein Teil der Medizingeschichte evoziert, der nicht mit dem hypokratischen Eid vereinbar scheint […]“ (Prof. Dr. Petra Maria Meyer: Spuren am „Saum der Zeit“, in: ZEITKAPSEL. 26 Erinnerungen, hrsg. von Arnold Dreyblatt / Muthesius Kunsthochschule, Muthesius Kunsthochschule Verlag, Kiel 2015, S. 141).
![]() |
Nina Resl - Die transorbitale Vernunft - Video-Sound-Installation (2014) Videostills |
![]() |
Nina Resl - Die transorbitale Vernunft - Video-Sound-Installation (2014) |
Der abgedunkelte Raum kann durch Beiseiteschieben eines weißen Vinyl-Vorhangs betreten werden. Direkt auf die verschmutzte Wand über der Tür wird ein Video projiziert. Dieses zeigt, aus Patient*innen-Perspektive gefilmt, eine Figur in weißer Arztkleidung und Clownsmaskierung, die einen Metallstab in etwas außerhalb des Bildausschnitts, direkt neben der Kameralinse einhämmert.
Das Geräusch dieses Hämmerns dringt aus vier Lautsprechern, die rundum auf Kopfhöhe des Publikums an den Wänden montiert sind.
Die Video-Installation wurde für eine Ausstellung in einem verfallenen Gebäude des ehemaligen Marinelazaretts im Kieler Anscharpark konzipiert und auf der ehemaligen Station für Neurochirurgie gezeigt, wo früher auch Lobotomien durchgeführt wurden.
---english version----------------------------------------------------------------------------------------------------
Nina Resl
Transorbital
Reason
2014
Video-sound
installation
White vinyl
curtain, projection, surround-sound.
The video,
filmed from the patient’s perspective, shows a strange figure
dressed in white doctor’s clothes wearing a clown stocking mask. He
hammers a metal stick into something next to the camera lens that
cannot be seen.
The
hammering can be heard as surround sound via four loudspeakers
installed at head height on the walls opposite.
In the
almost completely darkened room the video is projected directly onto
the dirty wall above the door through which the visitor can enter by
pulling aside a white vinyl curtain.
The work was
exhibited in a former military hospital and more precisely a room on
the neurosurgery ward where lobotomies were carried out.